Die Biographie des Italieners Giovanni Domizzi enthält derart viele Ereignisse und Überraschungen, dass es für drei Wrestlingkarrieren langen würde: Aus wohlhabender Familie stammend, brach er mit Siebzehn ohne Abschluss die Schule ab und bestritt Ende der 90er-Jahre noch als Minderjähriger Auftritte im europäischen Independent-Wrestling. Dank seines unterhaltsamen und technisch anspruchsvollen Kampfstils galt er bald als Geheimtipp und schaffte 2006 mit dem Wechsel zu Firestar Pro den Sprung in den Wrestling-Mainstream. Dort trat er mit Mitte Zwanzig gegen Owen Parkman gar um den World-Titel an, stürzte aber danach so schnell ab, wie er gekommen war. Nach dem Abgang bei FSP saß Domizzi mehrere Jahre im Gefängnis, ehe er nach seiner Rehabilitierung nun unter dem Alias Rex Falcone in die Independent-Szene zurückkehrte. Dort wurde mit der GFCW ein zweites Mal eine Mainstream-Liga auf ihn aufmerksam: Die Dortmunder verpflichteten Falcone für das Talentsuche-Programm Gro Gock Star Search, wo er durch Fanvoting bis ins Finale vordrang und er ironischerweise dort knapp seinem eigenen Bruder Guiseppe Domizzi aka Garrison Gaeta unterlag. Trotzdem durfte Falcone einige Zeit in der GFCW bleiben und brachte es zu fragwürdiger Berühmtheit als er in einem seiner einzigen Auftritte von Nightmare mit einem Monstertruck überfahren wurde — ein Ereignis, das bei manch GFCW-Fan Memestatus erreicht hat. Kurz darauf endete für Falcone abermals ein Anlauf im Mainstream erfolglos und die GFCW löste den Vertrag mit dem Italiener.
Für Domizzi, der teils als Rex Falcone und teils wieder unter seinem richtigen Namen auftrat, begann nun eine weltweite Wrestling-Odyssee. Er trat in den Folgejahren für mehr als zwei Dutzend Ligen weltweit an: Unter anderem stand er in den USA, Japan, Mexiko, Indien und Puerto Rico im Ring. Überall war sein Können geschätzt, auch wenn Domizzi mit Ende Dreißig zu einem Wandervogel statt zu einem echten Star geworden war. Nicht zuletzt durch seinen Bruder Garrison Gaeta blieb Domizzis Verhältnis zur GFCW stets freundschaftlich, was ihm schlussendlich den Sprung in die „Karriere nach der Karriere“ ermöglichte: Die Dortmunder verpflichteten Giovanni erneut, diesmal jedoch nicht als Aktiven, sondern als Talent Manager für die internationale Szene, die er aus eigener Erfahrung bekanntlich wie die eigene Westentasche kennt.